Erlebnispädagogik

Kompetenzen

Die Erlebnispädagogik zielt darauf ab, über eigenes Erleben Kompetenzen aufzubauen. Es ist nicht so ganz einfach Erlebnisse zu erzeugen, da dies sehr subjektiv ist. Hilfsweise wird für dieses Erzeugen der Freizeitbereich herangezogen. Dort gelingt es oft sehr gut, Situationen zu erzeugen, die zu pädagogisch nützlichen Erlebnissen führen. Sei es eine Wanderung in der Natur oder eine sportliche Aktivität.

Besonders eigenet sich unser Konzept zum Aufbau von Sozialkompetenzen. Gemeinsame Ziele oder Diskussionen führen zur Notwendigkeit gemeinschaftlich zu denken und zu handeln. Unser Spiel nimmt dies auf und benutzt verschiedene Elemente um diese Kompetenzen aufzubauen. Unterschiedliche Charaktere mit unterschiedlichen Fähigkeiten, führen durch die eigene Limitierung führt zur Notwendigkeit der Zusammenarbeit mit den Teammitgliedern.

Anbei eine Auswahl der Sozialkompetenzen und wie unser Spiel dabei helfen kann, diese zu stärken.

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Kommunikation

Unsere modere Informationsgesellschaft beruht zu großen Teilen darauf, mit anderen Personen in schriftlichen oder mündlichen Kontakt zu treten. Für viele Kinder stellt es jedoch eine große Herausforderung dar, auf andere zuzugehen und Fremde anzusprechen. Das Labyrinth der Legenden bietet eine ungezwungene Umgebung, in der Kinder spielerisch mit anderen Kindern und Erwachsenen in Kontakt treten können. Durch eine gemeinsame Themenbasis fällt es den Kindern hier wesentlich leichter, andere anzusprechen. Besonders das Tauschen und Handeln der Handelskarte als Währung im Heldenverlies bei München & der Phoenixburg in Nürnberg bietet den Kindern eine Brücke für erste Kontaktversuche. Dabei verbindet das Erlebnis sich mit dem pädagogischen Zielen, ohne dass es für die Kinder direkt spürbar ist. Ein kurzes „Hast Du Kupfer?“ reicht aus, um ein Gespräch zu eröffnen. Die anderen Kinder werden als Teil des Spiels und als Gemeinschaft von Abenteurern mit gleichen Zielen gesehen. Auf diese Weise bewirkt die Atmosphäre des Labyrinth der Legenden, dass selbst Kinder, die von Eltern und Erziehern als ängstlich, schüchtern und kontaktscheu beschrieben werden, mit anderen Kindern ins Gespräch kommen. Mit der gelungenen Kommunikation steigt das Selbstbewusstsein stetig und die Kinder trauen sich immer mehr zu.

Kooperation

Wir verwenden eine erlebnispädagogische Herangehensweise um Kommunikation zu fördern. Die Abenteuer im Labyrinth lassen sich sowohl alleine, als auch mit Freunden lösen. Jeder Teilnehmer sucht sich zu Beginn des Spiels eine Spielfigur aus, deren Ausrüstung ihm bei seinen Abenteuern hilft. Jedoch kann kein Spieler alleine alle nützlichen Dinge erreichen. Daher ist es für die Spieler von Vorteil, sich mit anderen zusammen zu schließen, um von deren Fähigkeiten und Ausrüstungsgegenständen zu profitieren. Die Kinder erfahren so spielerisch, dass man gemeinsam mehr erreichen kann, als alleine, und erproben verschiedene Arten von Teamwork aus: Von spontanen informellen Zusammenschlüssen, die sich nach kurzer Zeit wieder auflösen, über abgesprochene gegenseitige Hilfestellungen und langfristige Teams, aus denen sogar Freundschaften wachsen, ist alles möglich.

Gruppenbildung

Im Heldenverlies und der Phoenixburg gibt es die Gelegenheit, ein Abenteuer als feste Gruppe zu erleben, beispielsweise an einem Kindergeburtstag oder als Jugendgruppe. Die Kinder finden sich als eine Gruppe von Individuen in der Abenteuerwelt ein. Nicht alles läuft in dieser Gruppe gleich perfekt. Jeder hat eigene Erwartungen und Ziele. Für das Geburtstagskind ist es eine einmalige Erfahrung, diese individuellen Voraussetzungen zusammenzuführen. Die Gruppe erlebt ein gemeinsames Erfolgserlebnis im Lösen der Aufträge, überwindet die Angst vor dem Unbekannten und erfährt, dass eine Zusammenarbeit mit anderen Vorteile bringt. Dieses gemeinsame Erlebnis stärkt das Gruppengefühl und zeigt, dass man gemeinsam stärker ist als alleine – eine Erfahrung, die auch im Alltag weiter hilft. Das kann vom Betreuer über weitere Erlebnispädagogische Mittel, wie z.B. eine Diskussion über die erlebte Gruppenbildung, begleitet werden. Muss aber nicht zwingend.

Expertensystem

Das Heldenverlies bietet eine Abenteuerwelt von gewaltiger Tiefe und Komplexität. Gleichzeitig gibt es eine hohe Einsteigerfreundlichkeit. Jeder kann sofort beginnen, ohne Vorwissen zu haben. Die Spielregeln erschließen sich im Laufe des Spiels. Der Spieler wächst Stück für Stück in die Welt des Heldenverlieses hinein, sowohl was die Spielregeln & Aufträge betrifft, als auch das Wissen um die jeweils eigene Fantasiewelten des Heldenverlies oder der Phoenixburg. Ein Einsteiger, der eine Frage hat, findet immer einen erfahrenen Spieler, der ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen kann. Stück für Stück lernt er die Aufträge kennen und taucht tiefer in die Abenteuerwelt ein. Auf diese Weise wird aus dem Einsteiger schon nach kurzer Zeit selbst ein Experte, der anderen weiterhelfen kann. Der Hilfesuchende wird so zum Helfer. Expertenwissen ergibt sich direkt aus der Teilnahme am Abenteuer. Das ist völlig unabhängig von Alter, Kultur und sozialer Herkunft. So kann auch ein Schulanfänger einem Jugendlichen, der viel größer ist, als Experte weiterhelfen.

Angstbewältigung

Angstbewältigung ist ein Klassiker der Erlebnispädagogik. Die Herangehensweise ist auch hier subtil und als natürliches Element des Spieles gewählt. Das Heldenverlies ist eine faszinierende fremde Abenteuerwelt. Das Unbekannte löst in uns Angst aus – eine natürliche Reaktion, die Erwachsene und Kinder gleichermaßen kennen. Angst begegnet uns im Alltag in vielerlei Formen, von Prüfungsangst bis hin zur Angst vor der Dunkelheit. Die eigene Angst besiegen zu können, ist eine wertvolle Erfahrung. Dieses Wissen stärkt uns und gibt Mut für unseren Alltag. Auch zu akzeptieren, dass Angst jeden betrifft, und dass Mut gerade darin besteht, sie zu überwinden, ist ein wichtiger Lernerfolg. Manche Kinder bringen ihre Ängste mit ins Heldenverlies. Der erste Schritt für viele Kinder besteht darin zu erkennen, dass die Ängste unbegründet sind und dass sich Angst kontrollieren lässt. Sowohl das Heldenverlies, als auch die Phoenixburg  bietet jedem Kind die Möglichkeit diesen Schritt im eigenen Tempo und auf die eigene Art zu gehen.

Motivationstraining

Wie effektiv sich ein Mensch für eine Sache motivieren kann, hängt nicht nur von dem Interesse am Thema und von der Konzentrationsfähigkeit ab, sondern auch wie die eigene Leistungsfähigkeit bewertet wird. Viele Kinder erleben in der Schule, dass sie den hohen Anforderungen nicht zu ihrer Zufriedenheit gewachsen sind und geben bei Aufgaben, die sie als zu schwer einschätzen, immer schneller auf. „Das verstehe ich nicht / kann ich nicht“ ist eine Aussage, die häufig zu hören ist. Im Heldenverlies und in der Phoenixburg lernen Kinder spielerisch, dass jede Aufgabe lösbar ist. Ohne Zeitdruck, mit Unterstützung anderer Kinder und hilfreichen Tipps von unserem geschulten Personal, kommt jeder ans Ziel. Stück für Stück meistern die Kinder die ersten, einfachen Aufträge, ohne dass eine Überforderung entsteht. Das Spielgeld bietet den Kindern nach jeder Aufgabe eine greifbare Belohnung. Der schnelle sichtbare Erfolg motiviert die Kinder, sich auch an schwierigere Aufträge heran zu trauen. Im späteren Expertensystem erfahren die Kinder schließlich auch, dass es sich lohnen kann, auf eine sofortige Belohnung zugunsten eines Langzeitzieles zu verzichten. In kleinen Schritten verlagert sich die extrinsische Motivation so zu einer intrinsischen Motivation.

Selbstwahrnehmung

Kinder entwickeln im Laufe der Zeit ein Selbstbild von sich, doch dieses ist längst nicht so konkret, wie das eines Erwachsenen. Durch ihre Erfahrungen in der Schule bezieht sich ihr Selbstbild oft hauptsächlich auf schulische Leistungen und auf das Beherrschen von Fachwissen. Besonders in traditionell ausgerichteten Schulen, wo die Kinder unter Zeitdruck und im Gleichschritt lernen, fehlt den Kindern oft die Möglichkeit, ihr Können selbst einzuschätzen und eigene Erfahrungen zu machen. Dies führt dazu, dass viele Kinder ihre Fähigkeiten deutlich unter- oder überschätzen.
Im Heldenverlies und der Phoenixburg erhalten Kinder die Möglichkeiten, sich unter den vielen zur Verfügung stehenden Aufgaben, eine für sie selbst mit passendem Schwierigkeitsgrad auszuwählen und diesen zu regulieren. Nach und nach finden die Kinder heraus, welcher Schwierigkeitsgrad ideal für sie ist. Aufgaben, die zunächst zu schwierig gewählt sind, lassen sich mit Hilfe anderer Kinder doch noch lösen. Einfache Aufgaben motivieren allerdings auch durch die schnell zu erhaltene Belohnung. So kommt auf dem Weg zur eigenen Selbsteinschätzung nie Frust auf.
Selbsteinschätzung umfasst jedoch noch mehr als Leistung und Können. Im Umgang mit anderen Kindern erhalten die jungen Abenteurer Rückmeldung zu ihren sozialen Kompetenzen. Dieses Feedback hilft den Kindern, ihre eigene Selbstwahrnehmung an die Fremdwahrnehmung anzupassen.

Stärkung des Selbstbewusstseins

Das Heldenverlies und die Phoenixburg bietet eine großartige Abenteuerwelt mit Herausforderungen verschiedenster Art: Das Lösen von Aufgaben ebenso wie das Überwinden der eigenen Angst oder das Zugehen auf andere Kinder. Was für den einen ganz einfach erscheint, stellt für den anderen ein gewaltiges Hindernis dar. Im Heldenverlies können sich Kinder spielerisch in allen Bereichen üben, ohne Zeitdruck und Druck durch Erwachsene, motiviert durch unser Team . Sie lernen, dass sie an den Herausforderungen wachsen können. Jeder Erfolg, sei er auch noch so klein, motiviert weiter zu machen und schwierigere Dinge auszuprobieren. Das gibt den Kindern Kraft und stärkt ihr Selbstbewusstsein auch für Herausforderungen außerhalb unseres Labyrinths.

Fehler und Irrwege als Chance ansehen

Jeder kennt aus seiner eigenen Kindheit das Gefühl, vor einer korrigierten Klassenarbeit zu sitzen und sich die Haken und „f“ anzuschauen. In unserem traditionellen Schulsystem zählt es, richtige Ergebnisse vorzuweisen. Alle Fehler sind schlecht und müssen vermieden werden. Doch jeder macht Fehler und gerade Fehler bieten uns die Chance zu lernen und sich zu entwickeln. Im Heldenverlies und der Phoenixburg erhalten Kinder eine Belohnung für richtige Antworten. Eine falsche Antwort ist dabei nichts Schlimmes, jede Entdeckung und Idee auf Ihrer Rätselreise ist von Wert. Ein unbekannter Gang, der bei einer Aufgabe nicht weitergeholfen hat, kann bei der nächsten Aufgabe zum Ziel führen und eine vermeintlich nutzlose Notiz an der Tür, kann für einen anderen genau die gesuchte Botschaft sein. Dies motiviert die Kinder, Fehler und Irrwege als wertvolle Ressourcen zu erfahren, aus denen man für die Zukunft lernen kann.
Weiterführender Artikel: Parents: let your kids fail (englisch)

Konflikte Lösen und Aushalten

In einer Gruppe hat nicht jeder die gleiche Meinung. Unterschiedliche Wünsche und Erwartungen treffen aufeinander. Diese natürliche Spannung in der Gemeinschaft ist völlig normal. Kindern fehlt oft ein Rahmen, in dem sie sich mit Konflikten aktiv auseinandersetzen können. Wir Erwachsene neigen dazu, ihre Konflikte frühzeitig zu lösen. In der Schule ermahnen Lehrer bei Fehlverhalten, zu Hause übernehmen Eltern die Führung, wenn das Kind nicht weiterkommt. Im Heldenverlies erhalten Kinder einen Rahmen, im dem sie mit Gleichaltrigen verschiedene Strategien zur Lösung eines Konfliktes ausprobieren können. Gehen wir den Gang links oder rechts entlang? Machen wir den nächsten Auftrag oder handeln wir erst noch? Bleiben wir in der Burg oder gehen wir in die unheimliche Ruine? Mit jeder Entscheidung, welche die Gruppe gemeinsam trifft, lernen die Kinder auch mehr darüber, wie sie mit Konflikten umgehen können. Der Erlebnispädagogische Ansatz bei Konflikten ist damit ganz natürlich in das Spiel eingebaut.
Warum es wichtig ist, Kinder nicht vor Konflikten abzuschirmen, beschreibt der dänische Pädagoge Jesper Juul in seinem Artikel „Die Botox Kultur schadet dem Selbstgefühl der Kinder“.

Lesen

Wer gern liest,kennt das Phänomen: Du liest einen Text und langsam oder auch plötzlich entsteht eine Geschichte daraus. Du identifizierst dich mit den Helden, bist vielleicht abgestoßen, bekommst immer mehr eine Vorstellung wie diese Welt und die Helden dort aussehen und wie es dort so ist. Je mehr uns die Worte helfen in diese Welt einzutauchen, desto besser empfinden wir den Autor. Es ist unsere eigene Welt, die dort entsteht, angeregt durch die Worte des Autors. Wenn er von grünen Wiesen schreibt, ist es unser grün und unsere Vorstellung einer Wiese die entsteht. Nur beim Geschriebenen oder gesprochenen Wort geschieht so etwas in unserem Gehirn. Das üben wir mindestens, seit wir Menschen das Lagerfeuer vor ca. 2 Mio. Jahren erfunden haben und wir uns abends Geschichten über die Jagd erzählt haben. Seit knapp 20 Jahren sind die bewegten Bilder so allgegenwärtig, dass nichts entstehen muss. Lesen wir nie, verlernt unser Gehirn Bilder aus diesen Geschichten zu machen. In unserer Welt der allgegenwärtigen Filme und Videos ist es Kindern manchmal schwer zu vermitteln, was lesen ihnen geben soll. Im Heldenverlies und der Phoenixburg lesen die Kinder mit den Aufgaben immer einen kleinen Teil der Geschichte. Anschließend können sie diese dann nachspielen. Eine Belohnung für das Erfüllen der Aufgabe und damit richtiges lese,  gibt es auch noch. Jede unserer Aufgaben hat einen Text mit dem der Lösungsweg aufgezeigt wird. Nie so, dass es die Kinder ganz leicht finden. Ohne ein wenig Fantasie geht es nicht. Das eigene Spiel erzeugt dabei Bilder im Kopf. Ähnlich wie beim Lesen eines Buches. So sollen unsere Aufgaben  die Kinder anregen auch mal ein Buch zu lesen.


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